Kapitel 32 - Lost in Promotion

Noah

Auf meiner Stirn kribbelt es, so sehr, dass ich nur mühsam dem Drang widerstehen kann, mich zu kratzen. Das Licht von unzähligen Scheinwerfern sticht mir in die Augen, während ihre Hitze mir den Schweiß aus sämtlichen Poren treibt.

Es ist 6:20 Uhr. Jeder normale Mensch sollte jetzt entweder noch im Bett liegen oder maximal im Bademantel am Frühstückstisch sitzen und Kaffee trinken. Aber richtig. Ich bin kein normaler Mensch. 

Ich bin ein Sänger, der zu nachtschlafender Zeit im Fernsehen auftritt, damit andere Leute bei ihrem Morgenkaffee ein bisschen Zerstreuung haben.

 

Have you ever seen me?

Have you ever felt the pain

Of not even getting close

To what you deeply long for?

 

Mein Lächeln sitzt wie festgeklebt auf meinen Lippen, was glücklicherweise die Spannung in meinem Gesicht aufrecht hält und meine Augenlider am Zufallen hindert. Dabei geben sich Make-up und Müdigkeit alle Mühe, dagegen zu drücken.

 

„Das waren Five2Seven mit ihrer neuen Single Deep.“

 

Die Moderatorin kommt zu uns rüber und trägt dabei ein strahlendes Lächeln zur Schau. Sie sieht aus, als hätte sie wunderbar geschlafen. Hat sie vielleicht sogar. Aber selbst, wenn nicht. Auch sie ist Teil dieser Maschine und verbirgt wahre Gefühle hinter der Fassade aus Lipgloss, Make-up und Föhnfrisur. Sie bleibt neben Liam stehen, die bunten Moderationskarten in ihrer Hand heben sich von ihrer hellen Bluse ab.

 

„Was für ein großartiger, gefühlvoller Song. Ich musste mir gerade schon ein paar Tränchen aus den Augen wischen, ich hoffe die Mascara ist nicht verschmiert?“ Sie tupft mit der Fingerspitze an ihrem Augenwinkel entlang.

 

Liam beugt sich ein Stück zu ihr rüber. „Sieht alles gut aus.“

 

„Glück gehabt“, erwidert die Moderatorin und lacht affektiert. „Liam, Deep stammt aus deiner Feder. Hand aufs Herz, hast du beim Komponieren auch geweint?“

 

Was geht das die Fernsehwelt an?

 

Wenn Liam den gleichen Gedanken hat wie ich, lässt er es sich zumindest nicht anmerken. „Möglicherweise“, sagt er mit einem geheimnisvollen Lächeln, das die Herzen der Zuschauerinnen wohl zum Schmelzen bringen wird. Er macht seinen Job als Mädchenschwarm mal wieder gut.

 

Wir folgen der Moderatorin von der kleinen Bühne zu einer ausladenden Couch. Kaum dass wir sitzen, tupfen zwei Visagisten uns das Gesicht ab, während die Kamera auf die Moderatorin gerichtet ist.

 

Five2Seven sind heute Morgen hier bei uns zu Gast und wir haben gerade schon ihre neue Single Deep gehört. Die Fans feiern den Song schon in den Social Media, in den Charts ist er auf Platz acht eingestiegen. Wie geht es euch damit?“

 

„Es ist unglaublich“, sagt Liam. „Vorgestern fragte mich ein Journalist, ob wir das noch würdigen können oder ob wir schon erfolgsverwöhnt wären. Aber ehrlich gesagt, haut es mich jedes Mal wieder um, wenn unser Manager uns das mitteilt.“

 

„Echt? Heißt das, du bist von deinen eigenen Songs nicht so überzeugt?“

 

Liam lacht auf, schiebt sich die ohnehin schon aufgekrempelten Ärmel seines Hemds ein Stück höher. „Doch, natürlich. Ich stehe zu jedem Ton, den ich singe. Aber letztlich ist es doch auch immer Glück, ob es die Leute berührt.“

 

Lächelnd senkt er den Blick und ich kann nicht anders, als ihm dafür stummen Respekt zu zollen. Diese Mischung aus Können und Bescheidenheit macht ihn nicht nur zum Mädchenschwarm und Traum aller Schwiegermütter, sondern erweckt gleichzeitig den Eindruck vom netten Nachbarsjungen. Die Moderatorin versteht es, dieses Bild mit ihren Fragen zu füttern.

 

„Ich glaube, da kannst du dir sehr sicher sein“, sagt sie und tätschelt Liam beinahe mütterlich den Arm. „Wie ist es denn mit euch? Wart ihr auch sofort von Liams Song begeistert oder musste er euch erst überzeugen?“

 

Als ob wir eine Wahl hätten. Wir singen, was uns vorgesetzt wird. Zum Glück nimmt Suma sich der Antwort an, und ich kann meinen Sarkasmus für mich behalten.

 

„In ein paar Tagen hat schon eure nächste Single Premiere und die stammt diesmal aus deiner Feder, Noah. Magst du uns schon ein bisschen dazu verraten?“

 

Ich lache, tue überrascht, als hätte ich im Leben nicht mit der Frage gerechnet,

 

würde aber die charmante Art der Moderatorin schätzen. Dabei ist dieses Interview genauso durchgeplant wie der ganze Tag, diese Promo-Tour – mein Leben. Die Frage hat nur einen einzigen Zweck; der Meute einen winzigen Happen zuzuwerfen und heiß zu machen, damit sie uns folgen und bis zum Release nicht mehr von unsere Seite weichen.

 

„Der Song heißt Like a Mirror“, verrate ich lächelnd, und die Moderatorin springt sofort darauf an.

 

„Oh wow, das klingt richtig toll. Worum wird es gehen?“

 

Ein weiteres Lächeln. „Das bleibt bis zum Release noch ein Geheimnis, aber ich kann schon versprechen, dass es sehr gefühlvoll wird.“

 

Die Moderatorin legt sich in dramatischer Geste die Hand auf die Brust und seufzt. „Ich merke schon, ihr habt euch für eure Fans wieder mächtig ins Zeug gelegt.“

 

Die nächsten zwei Stunden sitzen wir im Studio des Frühstücksfernsehens, quatschen über das neue Album und die Tour, beantworten Zuschauerfragen und performen zum Abschluss noch einmal Liams Song. Am Ende bin ich so durchgeschwitzt, dass ich mir am liebsten eine ausgiebige Dusche gönnen würde, aber die Zeit in der Garderobe reicht gerade einmal zum Klamottenwechseln und eine Runde Deo.

 

Vor dem Eingang der Fernsehstudios treffen wir den nächsten Moderator, der uns in einen Van verfrachtet und uns interviewt, während wir mit ihm durch London fahren.

 

„Schaut mal, da vorn sind die Fernsehstudios von NextStar. Könnt ihr euch noch an die Shows erinnern?“ Wie es der Zufall will, stockt ausgerechnet hier der Verkehr, sodass wir langsamer an dem Gebäudekomplex vorbeifahren.

 

„Klar“, sagt Suma, der vorne neben dem Moderator sitzt und mit dem Plüschmaskottchen der Sendung – einem Erdmännchen in Regenmantel – herumspielt. „Ich war so unfassbar nervös vor der ersten Show. Das war nicht nur eine ganz andere Ecke von London, sondern auch eine völlig neue Welt für mich.“

 

Andy und Liam nicken bestätigend, und ich hoffe, dass ich nicht wieder auf Dad angesprochen werde. Ich habe Glück. Der Moderator spielt den Song ab, den Suma in der ersten Show gesungen hat und wir singen alle mit, Suma deutet ein paar Tanzbewegungen an.

 

„Ist da vorne nicht dieses Café, wo wir damals in den Pausen immer diese geilen Sausage Rolls gekauft haben?“, fragt Andy plötzlich und deutet quer durch das Auto nach draußen.

 

Ich erkenne die Straße. „Ja, das war echt das Beste. Davon könnte ich jetzt auch wieder etwas vertragen.“ Allein bei dem Gedanken an Sausage Rolls läuft mir das Wasser im Mund zusammen, und es sind schöne Erinnerungen. Wir waren meist nicht nur zu viert dort, sondern gingen oft mit acht oder zehn Leuten von den Fernsehstudios rüber. Die Cafébtreiber waren total nett, was wohl auch mit unserem Erfolg in den Shows zu tun hatte. Denn natürlich sprach es sich herum, dass Teilnehmer von NextStar regelmäßig dort aufkreuzten, um sich Snacks zu kaufen.

 

Jetzt ist es für uns unmöglich, mal eben in ein Café zu gehen.

 

Geschweige denn, an der Tankstelle mal eben eine Flasche Wasser zu kaufen. Überall ist ständig jemand, der jeden unserer Schritte dokumentiert und kommentiert.

 

„Soll es ein wenig Nostalgie sein?“, fragt der Moderator. Ich sehe sein verschmitztes Grinsen im Rückspiegel.

 

Liam sieht ihn erwartungsvoll an. „Wie meinst du das?“

 

Uns allen bleibt der Mund offenstehen, als der Moderator kurzerhand am Straßenrand anhält, aussteigt und zum Café hinüberläuft. Ziemlich riskante Nummer. Schließlich könnte jemand dem Auto gefolgt sein und hätte nun die beste Gelegenheit in den Van einzusteigen. Aber es kommt niemand.

 

Wie gebannt schauen wir durch die getönten Scheiben auf die Fassade des Cafés und die drei kleinen Bistrotische neben dem Eingang. Leute im Business-Look hasten vorbei, dazwischen Jogger oder Spaziergänger mit Hunden. Es wirkt vertraut und friedlich. Ich könnte einfach die Hand ausstrecken, die Schiebetür öffnen und aus der Erinnerung wieder eine Gegenwart machen. Nur ein paar Schritte bis zu dem Café. Ich sehe mich um. Dort draußen sieht niemand so aus, als würde er darauf lauern, gleich ein Mitglied einer Boygroup anzuspringen. Was soll schon groß passieren? Langsam strecke ich meine Hand nach dem Türgriff aus.

 

In diesem Moment öffnet sich die Fahrertür und unser Moderator und Fahrer kehrt mit einer großen Papiertüte und einer Papphalterung mit vier Bechern zurück.

 

„So viermal Sausage Rolls und Ginger Ale“, ruft er, wirft Suma die Papiertüte auf den Schoß und reicht uns die Becher nach hinten.  

 

Ich löse meine Hand vom Türgriff. Kurz durchzuckt mich Enttäuschung, weil ich es nicht geschafft habe, die Chance auf vier Minuten Freiheit zu nutzen. Aber sobald mir der Geruch von Blätterteig, Fleisch und karamellisierten Äpfeln in die Nase steigt und die ersten fettigen Krümel auf meiner Hose landen, bin ich mit meinem Schicksal wieder ein bisschen versöhnt.

 

Nach einer Podcastaufnahme, einer Autogrammstunde und einem kurzen Radiointerview wäre ich doppelt reif für eine zweiwöchige Schlafkur. Aber der Promo-Tag ist noch nicht vorbei. Es ist schon Abend und gleich findet in einer Lounge, die unser Management exklusiv angemietet hat, ein Pre-Listening unseres neuen Albums mit ausgewählten Journalisten statt. Uns bleibt eine halbe Stunde Verschnaufpause im Hotelzimmer.

 

Ich lasse meine Klamotten fast direkt hinter der Zimmertür fallen und stelle mich in die geräumige Dusche.

 

Eine Weile lasse ich den harten Wasserstrahl aus der Regendusche auf meinen Kopf prasseln und taste blind nach einem der bereitstehenden Duschgels. Das Wasser auf der Haut tut gut – das Duschgel leider weniger. Hätte ich besser hingeschaut, wonach ich da greife. Welcher Depp produziert Duschgel mit Moschusduft?

 

Ich nehme die andere Flasche und seufze in das rauschende Wasser. Kokos. Na prima. Aber immer noch besser als Moschus. Nächstes Mal nehme ich mein eigenes Duschzeug mit. Als ob es nicht schon affig genug wäre, dass ich in meiner Heimatstadt nicht zu Hause, sondern im Hotel dusche. Wenn ich allerdings raus zur Villa gefahren wäre, hätte ich nicht einmal Zeit gehabt, die Schuhe auszuziehen, ehe ich wieder hätte umdrehen müssen. Eine halbe Stunde Privatsphäre, das ist echt bitter.

 

Die Flasche mit dem Duschgel rutscht mir aus den Fingern und knallt auf den Boden der Dusche. Verdammt, wie lang steh ich hier eigentlich schon? Zwar genieße ich das heiße Wasser auf der Haut, und es gibt nichts, das mich freiwillig früher als notwendig hier weglocken könnte. Nichts.

 

Aber jemanden.

 

Hastig wasche ich die Seife von meinem Körper, trockne mich ab und ziehe ein sauberes Hemd aus meiner Tasche. Noch während ich es zuknöpfe, starte ich den Videoanruf mit Kristina. Ungeduldig höre ich dem Freizeichen zu. Als sich endlich ein Bild aufbaut, sind von meiner halben Stunde nur noch zehn übrig.

 

„Hi, Noah. Du hast Glück, wir kommen gerade von einem Interview.“ Kristinas Bild wackelt heftig und im Hintergrund rauscht es. Vermutlich ist sie auf dem Weg zum Auto. Sie trägt ihre Escape-Frisur, die zu Buns aufgedrehten Haare. Ihr Markenzeichen, das sie ablegt, wenn sie mit mir zusammen ist. Was gäbe ich dafür, ihre langen Strähnen jetzt zwischen meinen Fingern zu spüren!

 

„Lief’s gut?“, frage ich und bereue es sofort. Nicht, weil mich ihr Leben nicht interessiert. Aber in der wenigen Zeit, die wir heute haben, würde ich gern über anderes als unseren Job sprechen. Oder am liebsten gar nicht sprechen. Sie einfach nur ansehen. Wissen, dass sie da ist.

 

„Ja. War super. Wir haben ein kleines Akustik-Set bei einem YouTube-Channel gespielt und zwischendurch gequatscht. Sehr gemütlich. Bin aber trotzdem froh, dass ich jetzt gleich nach Hause kann.“ Eine andere Stimme dringt aus dem Lautsprecher, ohne dass ich jemanden sehe. Kristina zieht die Stirn in Falten, macht eine scheuchende Handbewegung und wendet dann ihr Gesicht wieder in die Kamera. „Sorry. Joshie wollte wissen, ob ich mit dir rede. Sie lässt grüßen.“

 

„Äh, danke. Gruß zurück, unbekannterweise.“ Wir haben uns nicht viel über unsere jeweiligen Bandkollegen erzählt. Aber aus dem Bisschen, was Kristina mir berichtet hat, erahne ich, dass sie Joshie blind vertraut. Sie hätte an dem Abend im Proberaum sicher anders reagiert. „Haben deine Leute sich wieder beruhigt?“

 

Ben, das einzige Escape-Mitglied, das ich außer Kristina bislang persönlich getroffen habe, ist mir nicht unbedingt sympathisch geworden, nachdem Kristina mir erzählt hat, was am Tag nach unserem Treffen im Proberaum passiert ist.

 

„Ja, es ist okay. Ben hat sich bei mir entschuldigt, er war durch den Wind, weil jemand auf unseren Kanälen gerade übel gegen Johnny hetzt. Er macht sich Sorgen, dass wir die nächsten sind.“

 

„Shit, das tut mir leid für Johnny. Wisst ihr, wer es ist?“ Reißerische oder verletzende Kommentare stehen auch für uns auf der Tagesordnung, aber wir bekommen sie nur selten mit. Hinter unserem offiziellen Bandaccount steht ein ganzes Team.

 

Kristina schüttelt den Kopf. „Wir haben es gemeldet und angezeigt, aber das kann irgendein Bot oder Troll sein. Kein Wunder, dass Ben zusätzlichen Wirbel vermeiden will.“

 

Obwohl es mir stinkt, dass Ben seinen Frust an Kristina ausgelassen hat, muss ich ihr recht geben. „Wir werden aufpassen. Aber ich will dich nicht verlieren.“

 

Sie sieht mich ernst an, aber in ihren Augen leuchtet es. „Ich dich …“ Von einer Sekunde zur anderen verändert sich ihr Blick. Ihre Wangenmuskeln spannen sich. „Wo wir gerade beim Thema sind. Ich glaube, du hast Besuch.“

 

Sie hält ihren Zeigefinger ins Bild. Ich wirble herum.

 

Hinter mir steht Liam und starrt mich fassungslos an. Fuck.

 

„Ich melde mich nachher nochmal, okay?“ Ob Kristina mir antwortet, bekomme ich nicht mehr mit, so schnell beende ich das Videogespräch und lasse das Handy in der Hosentasche verschwinden. Keine Ahnung, ob und wann ich Kristina heute noch anrufen kann. Nicht einmal drei Minuten haben wir gesprochen.

 

„Was machst du hier?“, fahre ich Liam an.

 

„Die Tür war offen und …“

 

„Und da dachtest du, du könntest einfach reinspazieren?“, unterbreche ich ihn, kann aber nicht verhindern, dass meine Stimme zittert. Wieso war meine Tür offen? War womöglich noch jemand anderes im Zimmer, während ich geduscht habe?

 

Liam seufzt und lässt die Daumen an seinen Hosenträgern hoch und runter wandern. „Nein, es kam mir nur merkwürdig vor und ich wollte nachsehen, ob alles okay ist.“

 

„Es war alles okay, bis du mich gestört hast.“

 

„Sorry.“ Er macht einen Schritt rückwärts und für einen winzigen Moment gebe ich mich der aberwitzigen Hoffnung hin, er könnte von dem Videocall nichts mitbekommen haben. Aber nein, dieses Glück ist mir natürlich nicht vergönnt.

 

Liam hebt den Kopf und sieht mich forschend an. „Dieses Mädchen … Ist sie nicht von dieser Band aus Deutschland?“

 

„Und? Sie ist meine Klavierlehrerin.“ Okay, den zweiten Teil hätte ich mir sparen können. Ich brauche nicht Liams spöttischen Blick, um zu wissen, wie unglaubwürdig diese Aussage ist. Einer Klavierlehrerin sagt man nicht, dass man sie nicht verlieren will, man ruft sie auch nicht mitten in der Nacht an.

 

„Hast du Like a Mirror für sie geschrieben?“

 

Ich will es leugnen, will ihm sagen, dass ihn das alles nichts angeht. Aber auf einmal fehlt mir die Kraft zum Lügen. Dieser Tag, die letzten Wochen, dieses ewige Funktionieren haben mich erschöpft. Ich nicke.

 

Liam lächelt sanft, allerdings nur kurz. Dann sieht er mich bedauernd an. „Du weißt, dass das nicht geht, oder? Wir dürfen laut Vertrag keine Beziehung haben.“

 

Klugscheißer, als ob ich das nicht selbst wüsste. Aber wenn er schon Erbsen zählen muss, kann ich das auch. „Keine öffentliche Beziehung. Und ich habe nicht die Absicht, das mit Kristina an die große Glocke zu hängen.“

 

„Das glaube ich dir. Es gibt halt nur viele andere da draußen, die die Absicht haben, alles über dich herauszufinden und an die große Glocke zu hängen. Wenn du dann deine Tür offen stehen lässt …“

 

Heiße Wut überfällt mich. Ich mache einen Satz auf Liam zu, stoße ihn gegen die Wand. „Und was ist mit dir?“, schreie ich. „Du hast dir deine Songs doch auch nicht einfach so ausgedacht. Wem hast du Deep gewidmet?“

 

Liams Blick ruht auf mir, ein seltsamer Glanz tritt in seine Augen. „Ist doch egal. Wir daten nicht. Wir reden nicht mal miteinander.“

 

Ich meine, dass er noch etwas hinzufügt. Aber in gleichem Moment wendet er sich ab und geht zur Zimmertür. „Kommst du? Wir müssen los.“

vorheriges Kapitel                                                                                     nächstes Kapitel

Kommentar schreiben

Kommentare: 0